Präventionskampagne «Hast du Eier, Freier»: Ein erstes Fazit

Die Online Kampagne «Hast du Eier, Freier?» läuft Ende Februar bereits seit sechs Monaten. Die Initiative zur Bekämpfung von illegaler Prostitution und Menschenhandel der Schweizerischen Kriminalprävention (SKP) in enger Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Basel-Stadt ist seit dem 3. September 2021 auf einschlägigen Webseiten zu finden.

Im Rahmen dieser Präventionskampagne werden Banner mit prägnanten Slogans auf Webseiten für die Vermittlung von sexuellen Dienstleistungen geschaltet. Über die Banner gelangt man auf eine Webseite der SKP. Die Webseite macht die Besucher auf die Themen illegale Prostitution und Menschenhandel aufmerksam. Sie ermutigt zugleich, sich bei einem unguten Bauchgefühl bei der Nationalen Meldestelle gegen Menschenhandel von ACT212, oder in dringenden Fällen bei der Polizei zu melden. Durch die gezielte Sensibilisierung von Freiern hat die Kampagne zum Ziel, Verdachtsfälle frühzeitig zu erkennen und zur Anzeige zu bringen. Die bis anhin gering ausfallenden Verurteilungen im Zusammenhang mit dem Delikt Menschenhandel lassen keinesfalls auf die tatsächliche Anzahl an mutmasslichen Opfern schliessen. Nach wie vor wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.

Positive Bilanz nach einem halben Jahr

Ein Fazit nach sechs Monaten Laufzeit der Kampagne «Hast du Eier, Freier?» hat ergeben, dass die Kampagne erfolgreich ist. Die Anzahl Klicks auf die Banner und somit Weiterleitungen auf die Landing-Page der SKP befinden sich pro Monat im mittleren dreistelligen Bereich. Auch die Verdachtsmeldungen bei der Nationalen Meldestelle ACT212 haben seit September 2021 stark zugenommen. Obschon diese Meldungen anonym erfolgen und ein direkter Zusammenhang mit der Kampagne nicht verifiziert werden kann, ist die steigende Anzahl abgesetzter Meldungen seit September 2021 beachtlich. Unabhängig von den absoluten Zahlen ist jede abgesetzte Meldung und jeder informierte Freier wichtiger Bestandteil bei der Bekämpfung von illegaler Prostitution und Menschenhandel. Die Kampagne leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur sichereren Gestaltung der Arbeitsumgebung von Sexarbeitenden.

Dies sind erfreuliche Neuigkeiten und haben die Kantonspolizei Basel-Stadt und die SKP dazu veranlasst die Kampagne weiterzuführen und um weitere sechs Monate zu verlängern. Auch eine Ausdehnung der Kampagne auf das angrenzende Ausland wird derzeit geprüft. Zusätzlich sollen weitere Webseiten dazu gewonnen werden, um die Erreichbarkeit zu steigern.

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