Grosses Interesse an Fachtagung «Trauma und sexualisierte Gewalt»

Rund 220 Fachleute von Bund und Kantonen sowie aus dem grenznahen Ausland haben am Donnerstagnachmittag in Basel sowie digital an der Fachtagung «Trauma und sexualisierte Gewalt» teilgenommen. An der Fachtagung wurden Forschungsergebnisse zu Trauma und zu sexualisierter Gewalt diskutiert und Best-Practice-Beispiele aus Traumatherapie, Restaurative Justice und Opfer-Täter-Dialog vorgestellt.

An der Tagung «Trauma und sexualisierte Gewalt» (Aufzeichnung hier) erörterten Fachexpertinnen das Thema im Austausch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern; sie brachten damit unterschiedliche Perspektiven transdisziplinär miteinander in Verbindung. Die Tagung organisiert hatte in Kooperation mit dem TriRegio Netzwerk Psychotraumatologie das Fachreferat des Justiz- und Sicherheitsdepartementes Basel-Stadt. Dessen Vorsteher, Regierungsrat Baschi Dürr, verwies in seiner Begrüssung darauf, dass während der von Covid-19 geprägten Monate das Thema Häusliche Gewalt stärker in den öffentlichen Fokus geraten sei. Dabei habe sich gezeigt, dass die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure gut funktioniere.

Sexuelle Gewalt geschieht meist in Intimbeziehungen, als spezielle Form von Häuslicher Gewalt, und kann schwer traumatisierend sein. Manche Personen sind mehrfach mit sexueller Gewalt konfrontiert, sowohl in Partnerschaft und Familie, als auch auf der Flucht und im Krieg. Sie können mehrfach und komplex traumatisiert sein. Die Fachleute gingen während der Tagung Fragen nach in der Art von: Wie können Fachpersonen, welche mit Opfern arbeiten und jene, welche mit Tatpersonen arbeiten, Synergien schaffen? Wie können sie gewaltausübende und gewaltbetroffene Personen dabei unterstützen, die chronifizierte Spirale der Gewalt zu überwinden, und die entsprechenden Rollen hinter sich zu lassen?

Die Fachstelle Häusliche Gewalt Basel-Stadt führt regelmässig Fachtagungen durch, um aktuelle und brisante Themen aufzugreifen und inter- und transdisziplinär zu Dialogen unter Fachpersonen anzuregen. Sie hat einen Schwerpunkt auf Trauma gelegt. Die Fachtagungen dienen auch immer der Vernetzung der Fachpersonen im Raum Basel.

Seit 2017 ist die verbesserte Bekämpfung Häuslicher Gewalt ein Teilziel des regierungsrätlichen Legislaturplans. Seither wurde das polizeiliche Instrumentarium gesetzlich erweitert und die interdisziplinäre Zusammenarbeit auch mit Fokus auf Kinder und Traumatisierung verstärkt.

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